Pflanzen & Früchte aus den Schutzgebieten des Kaukasus
Von kalten Hochsteppen im Nordwesten, riesigen Wäldern im Süden bis zu heißen, wüstenartigen Steppen im Osten: Georgien bietet vor allem viel Natur pur, die keine Monokultur kennt und viele Mikroorganismen gedeihen lässt. Die vielen Klimazonen des Kaukasus treffen hier auf relativ engem Raum zusammen, denn das Land ist ja ein wesentlicher Teil des imposanten Gebirgszuges.
Das beflügelt die Vegetation und führt zu einem großen Pflanzenreichtum, sowie zu sehr speziellen ökologischen Nischen. Und die Natur hat noch ein zusätzliches Geschenk: Die Vielfalt an Pflanzen, die immer ein Indiz für guten, fruchtbaren Boden ist, die Bedingungen im Hochgebirge und die besonderen Klimaverhältnisse führen bei Früchten, Kräutern und Gewürzen zu einer bemerkenswerten Vielfalt an wichtigen Inhaltsstoffen und kräftigen Aromen.
Für diese qualitativ hochwertigen und weitgehend unbelasteten Pflanzen und Früchte ist Georgien geradezu berühmt. Sogar das Reaktorunglück in Tschernobyl konnte dem nichts anhaben, denn die Fünftausender des Großen Kaukasus schützten das Land vor den verseuchten Niederschlägen der radioaktiven Wolken. So blieb die „Natur-Apotheke“ den GeorgierInnen bis heute erhalten und gibt ihnen die Möglichkeit, davon zu profitieren. Was lag also näher, als die Förderzonen der großen Naturschutzgebiete für den Aufbau von Dorfentwicklungs-Programmen zu nutzen.
Die meisten georgischen Dörfer, in denen die Menschen von der Landwirtschaft leben, sehen nicht so aus, wie wir es von uns gewohnt sind. Die typischen Bauernhöfe, ob klein oder groß, findet man kaum, besonders nicht im Gebirge, wo Anbauflächen kaum vorhanden sind. Verbreitet sind Straßendörfer, in denen die einzelnen Häuser einen großen Garten besitzen. Chemische Düngemittel gab es zur Zeit der Sowjetunion nur in den staatlichen Kolchosen. In die Gärten abgelegener Bergdörfer gelangten sie nie.
Auch heute werden in den Privatgärten keine künstlichen Mittel verwendet. Dafür fehlt nicht nur das Geld, sondern auch die Notwendigkeit, weil man die natürlichen, traditionellen Bearbeitungsmethoden nutzt. Die Pflanzen und Früchte aus diesen Gärten sind also frei von jeglichen Düngemitteln, Pestiziden oder Fungiziden und vollkommen unbelastet.
Zusätzlich zu den Ernten aus ihren Gärten sammeln die Menschen wild wachsende Pflanzen und Früchte im nahe gelegenen Wald. Auch diese sind völlig unbelastet. Man kann also zusammenfassen: Sowohl die Pflanzen und Früchte aus den Gärten als auch aus den Wildsammlungen entsprechen im Wesentlichen den Bio-Standards, die in Europa zertifiziert werden.
Mit den traditionellen, schmackhaften und gesunden Nahrungsmittel-Produkten des Landes kann man die reichhaltige Natur nutzen und gleichzeitig schützen. Durch die Vermarktung dieser Produkte wird eine ökologisch orientierte, nachhaltige Kleinwirtschaft aufgebaut und Arbeit und Einkommen für die ländliche Bevölkerung geschaffen.