Georgien – Daten & Fakten
Georgien hat etwa 3,8 Millionen Einwohner, ohne die autonomen Republiken Abchasien und Südossetien. Das sind etwas weniger als im Bundesland Rheinland-Pfalz leben. Von der Fläche her ist Georgien aber knapp dreimal so groß wie dieses.
Die Einwohnerdichte beträgt in Georgien rund 65 Menschen pro qkm, in Rheinland-Pfalz sind es 202 und in Deutschland 227 Menschen. Etwa 1,5 Mill. Einwohner leben in Tiflis. Weitere 600 bis 800 Tausend leben in den Großstädten Kutaissi und Batumi, sowie den Kleinstädten Zugdidi und Telavi. Der Rest der Bevölkerung, also mindestens 1,5 Mill. lebt auf dem Land, oft sehr abgelegen und nur im Rahmen von Subsistenzwirtschaft. Entwicklungsprogramme und staatliche Unterstützung gelangen nur selten bis zu diesen Menschen. Weil die jungen Leute wegen mangelnder Perspektiven weggehen, bleiben die Alten allein zurück. Dadurch werden Entwicklungsmöglichkeiten weiter eingeschränkt.
Georgien ist ein Vielvölkerstaat mit 26 verschiedenen ethnischen Gruppen. Die größten sind: Georgier – 75 %, Aserbaidschaner – 6,5 %, Armenier – 5,7 %, Russen –1,5%. Diese Durchschnitts-Anteile variieren je nach Region sehr stark und sind besonders in den grenznahen Gebieten sehr viel höher. Das führt immer wieder zu Auseinandersetzungen, hauptsächlich mit Armeniern, die sich vor allem im Bildungssystem und wegen der Sprache benachteiligt fühlen.
Amtssprache ist das Georgische, das von etwa 4 Millionen Menschen in der Kaukasusregion gesprochen wird. Es gehört zur südkaukasischen Sprachfamilie und besitzt ein eigenes Alphabet, das seit dem 5. Jahrhundert belegt, wahrscheinlich aber wesentlich älter ist. Darüber hinaus werden in Georgien 23 Sprachen aus sechs verschiedenen Sprachfamilien gesprochen. Zu den wichtigsten gehören in Georgien: Aserbaidschanisch (ca. 300.000 Sprecher), Armenisch (ca. 250.000 Sprecher), Abchasisch (ca. 100.000 Sprecher), Ossetisch (ca. 100.000 Sprecher) und Russisch.
Religionen: Georgien gehört zu den ältesten christlichen Ländern, denn unter Kaiser Konstantin wurde im Jahre 327 das Christentum Staatsreligion. Weite Teile Georgiens blieben trotz wechselnder, jahrhundertelanger, oft muslimischer Fremdherrschaft von Christen besiedelt. Für die georgischen Menschen spielt die georgisch-orthodoxe Kirche bis heute eine entscheidende Rolle als Trägerin und Bewahrerin ihrer nationalen Identität. Das zeigt auch ein Blick auf die Zahlen: Georgisch-Orthodoxe – 84 %, Muslime – 10 %, Juden, Katholiken, Evangelische.
Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) von Georgien beträgt ca. 3.500 Euro p. P. (Rheinland-Pfalz – 21.000 Euro).
Die Wirtschaftsentwicklung Georgiens gestaltete sich seit der sogenannten „Rosenrevolution“ im Jahr 2004 dynamisch, verlor aber trotz beachtlicher Erfolge immer mal wieder an Fahrt. Insgesamt weist die georgische Wirtschaft weiterhin strukturelle Defizite auf. Die vorherrschende Wirtschaftsform der georgische Landwirtschaft ist die Subsistenzwirtschaft. Die Landwirtschaft insgesamt ist entwicklungsbedürftig. Große Teile der georgischen Bevölkerung, insbesondere in den ländlichen Gebieten, leiden unter Armut, Unterbeschäftigung und Arbeitslosigkeit. Die offizielle Arbeitslosenquote liegt bei knapp 15%, inoffizielle Schätzungen belaufen sich auf 30-50%.
Die Landeswährung ist der georgische Lari. Ein Mitglied des damaligen Staatsrates meinte etwa um 1993: „Dollari wäre mir lieber!“